Die Stromkosten im Haushalt sind ein Dauerthema. Und immer werden sie teurer. Falsch! Denn seit 2009 sind die Strompreise um 4 Cent je Kilowattstunde (KWh) gesunken. Dies geht aus einer Meldung des Bundesverbandes Erneuerbare Energien hervor.
Wurde der Stromtarif vor längerer Zeit geschlossen, könnten noch alte Tarife gelten. Hier ist ein unabhängiger Stromvergleich ratsam. Denn es können durchaus mehrere 100 Euro je Jahr eingespart werden. Das Portal www.strom-anmelden.eu ist zur Kontrolle bestens geeignet.
Beitrag der erneuerbaren Energien am sinkenden Strompreis
Wie Dr. Hermann Falk vom Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) zusammenfasst, „sind durch die Erneuerbaren Energien die Strompreise tatsächlich schon beträchtlich gefallen“. Er führt weiterhin aus, dass der Abbau der Stromkosten sich „um satte 4 Cent pro KWh seit 2009“ beläuft.
Dennoch werden die erneuerbaren und regenerativen Energien von der Bevölkerung häufig eher als Preistreiber, denn als Senker verstanden. Dies liegt nicht zuletzt am Marktsystem, welches die Wahrnehmung verzerrt.
So entwickeln sich Preise auf dem Strommarkt
Energie wird an der Börse gehandelt. Je mehr Strom durch erneuerbare Energien vorhanden ist, desto niedriger fällt der Preis. Das System von Angebot und Nachfrage greift natürlich auch in diesem Sektor.
Aber der fallende Preis wird nicht sofort an die Endverbraucher weitergegeben. Die Stromkonzerne kaufen die Energie günstig ein, reduzieren die Kosten für die Kunden jedoch nicht im gleichen Maße. Wenn Preissenkungen weitergereicht werden, dann erst mit einiger Verzögerung. Diese Verspätung lässt einen Zusammenhang zwischen erneuerbaren Energien und dem sinkenden Preis verschwimmen.
EEG-Umlage: Kosten des Ausbaus vs. sinkender Strompreis
Ein weiterer Mechanismus, welcher laut Falk in der Kritik steht, ist die EEG-Umlage. Denn sinkende Strompreise erhöhen die Umlage. Der Grund ist schnell erläutert: Strom ist ein Verbrauchsgut, welches konstant von den Einwohnern genutzt wird. Ein sinkender Preis ist somit auch mit sinkenden Einnahmen verbunden. Diese Differenz wird durch die EEG-Umlage ausgeglichen.
Dieser Zusammenhang gibt ebenfalls ein Zerrbild über die erneuerbaren Energien aus, da die Kosten für den Ausbau nicht im Zusammenhang mit den Stromkosten betrachtet werden. Die Umlage ist aber auch sonst Bestandteil von Kritik.
Den Privaten sind die Industrien ein Dorn im Auge, welche großzügige Rabatte erhalten. Große Unternehmen zahlen für den Strom 4 bis 4,5 Cent. Der Bundesbürger musste im vergangenen Jahr, im Durchschnitt, 28,8 Cent je KWh bezahlen. Durch die günstigen Preise für privilegierte Firmen, wird ein Ausbau in Sachen Energieeffizienz praktisch überflüssig. Allerdings wird politisch befürchtet, dass bei steigenden Kosten, Unternehmen ins Ausland abwandern könnten und dort die Wirtschaft ankurbeln.