Saubere Umwelt weltweit

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Als Vorstand eines Energieunternehmens ist mein Interesse für einen weltweiten Klima- und Umweltschutz ja rein beruflich schon vorhanden. Allerdings verfolge ich darüberhinaus die aktuellen, innovativen Entwicklungen in der Energiebranche auch aus privatem Interesse.

Der bewusste Umgang mit Energie beginnt bei jedem Einzelnen zu Hause in den eigenen vier Wänden. Unseren Umgang mit Energie leben wir unseren Mitmenschen – vor allem unserer Familie und unseren Freunden – vor. Nachhaltiges Handeln beginnt damit, dass wir eine gewisse Sensibilität für das Thema entwickeln und mit gutem Beispiel vorangehen. Dazu gehören weltweit die Bemühungen einen gemeinsamen Stand in puncto Umweltschutz und Energieverbrauch zu erreichen, auf den die nachfolgenden Generationen aufbauen können. Ich möchte mit diesem Blog-Text ein paar Beispiele für wirklich faszinierende und zukunftsweisende Energieprojekte aufzeigen.

Energie aus der Wüste

Sollten wir in Europa Schwierigkeiten mit der kompletten Versorgung aus erneuerbaren Energien haben: Es gibt da diese Oasenstadt namens Hassi R’mel, die uns womöglich bei unserem Problem aushelfen könnte.

Auf einer Fläche so groß wie 35 Fußballfelder, entsteht mit Hassi R’mel derzeit eines der größten Sonnenkraftwerke Nordafrikas. Dieses soll bis 2018 fertiggestellt werden und gilt als Pilotprojekt einer künftigen Solarindustrie, die sogar Europa mitversorgen könnte. Über Tiefseekabel, die parallel zu den schon bestehenden Gas-Fernleitungen durchs Mittelmeer führen, könnte die Energie aus der Wüste zu uns gelangen.

Solarstraßen

Bereits 2014 hat die Fahrrad-Nation Holland einen Radweg der besonderen Art gebaut. Zwischen Amsterdam und den Vororten Krommenie and Wormerveer wurde ein Fahrradweg für Pendler eröffnet, dessen Pflasterung auch Solarzellen integriert hat. Die Energie, die über „SolaRoad“ gewonnen wird, wandert direkt in das Stromnetz des Landes. Dabei finde ich vor allem faszinierend, wie unglaublich effizient das Ganze ist: Der nur 70m lange Weg hat in nur 6 Monaten über 3.000 Kilowattstunden Strom erzeugt. Damit könnte eine Person ihren kompletten Haushalt ein Jahr mit Strom versorgen. Frankreich will sich diese Art der Wegenutzung nun abschauen: bis 2020 sollen insgesamt 1000km Solarstraßen gebaut werden.

Hierzulande ist das Interesse an einem solchen Projekt eher mäßig. Immerhin engagiert sich das Start-up „solmove“ für den Bau von Solarstraßen. Bis 2017 will das Unternehmen zusammen mit Partnern ein Pilotprojekt in der Gemeinde Inning am Ammersee umsetzen.

Elektroauto – ja, bitte!

Wieder einmal mischen unsere direkten Nachbarn beim Thema Elektromobilität ganz vorne mit. Die Niederlande haben aktuell einen Gesetzesentwurf verabschiedet, deren Zielsetzung ich bewundernswert finde: Ab dem Jahr 2025 sollen keine Autos mit Verbrennungsmotoren mehr neu zugelassen werden.

Damit könnte unser Nachbar in weniger als zehn Jahren zu einer Nation voller Elektrofahrzeuge avancieren. Die bereits zugelassenen Autos, die mit fossilen Treibstoffen angetrieben werden, genießen allerdings Bestandsschutz.

Ganz weit vorn sind die Norweger. In Norwegen liegt der Anteil der Elektrofahrzeug-Neuzulassungen schon jetzt bei 22,5 Prozent – fast jedes vierte neue Auto fährt dort also elektrisch. Das funktioniert so gut, weil der Staat diese Entwicklung stark vorantreibt und durch massive Steuererleichterungen attraktiv macht. Außerdem dürfen Elektrofahrzeuge die Busspuren des Landes nutzen und sogar kostenlos parken. Wenn ich mir das in Köln vorstelle!

Hoch hinaus im Nachhaltigkeitshaus

New York, Rio, Tokio – und das nachhaltigste Gebäude steht wo?

Genau, in Amsterdam. Mal wieder die Holländer also.

Getauft wurde das niederländische Nachhaltigkeitswunder auf den Namen „The Edge“. Die fortschrittliche Technologie sorgt dafür, dass das Gebäude auf einen Nachhaltigkeitswert von 98,36 % kommt. Das Gebäude ist BREEAM NL zertifiziert, das ist das populärste Zertifizierungssystem für die nachhaltige Immobilienwirtschaft in Holland.

„The Edge“ ist ein Vorbild in puncto Umweltschutz, Energieeffizienz und fortschrittliche Architektur. Es nimmt eine Vorreiterrolle für Gebäude ein, die mehr Energie produzieren, als sie verbrauchen. Die Südseite des Gebäudes z.B. ist mit hocheffizienten Sonnenpaneelen ausgestattet, so dass die Wärme abgefangen wird. Die Strahlung wird aufgefangen, wenn sie am stärksten ist. So entsteht mehr als genug Energie für die Heiz- und Kühlinstallation sowie alle Smartphones, Laptops und alle elektrischen Autos, die von den Mitarbeitern benutzt werden.

Zusätzlicher Clou für eine individuelle Energieversorgung: In „The Edge“ kann jeder mit einem Smartphone oder Tablet die Beleuchtung und die Temperatur an seinem Arbeitsplatz mit einer speziellen App regeln. Stelle ich mir wirklich extrem praktisch vor, solch einen individuellen Arbeitsplatz zu haben.

Der Norden überzeugt beim Thema Klimaschutz

Schweden ist im Moment sehr stark darum bemüht, ein herrausragendes Image als umweltbewusster Staat aufzubauen und sogar eine weltweite Vorreiterrolle einzunehmen. Erst kürzlich beschloss das Parlament dort, dass das Land bis 2045 klimaneutral werden soll.

Das heißt, Schweden will als eines der ersten Länder weltweit, gänzlich auf fossile Brennstoffe verzichten. Wenn dieses Ziel wirklich erreicht werden sollte, dann würde dies ein Zeichen an andere Länder senden und zeigen, dass auch ein moderner Industrie- und Dienstleistungsstaat durchaus in der Lage ist, Klimaneutralität zu erreichen. Ich würde mir wünschen, dass Schweden sein Ziel erreicht und dies ein Anreiz für weitere Länder ist, mitzuziehen. All die cleveren Innovationen, die mich so faszinieren, sollten ihre Nachahmer finden, so erschaffen wir weltweit eine grüne Zukunft.

 

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