Unsere Bundeshauptstadt Berlin möchte – wie viele andere vorbildliche Hauptstädte – mit gutem Beispiel vorangehen. Engagiert, und mit ausreichend Zuspruch von Politikern wie Bürgern, verfolgt die Stadt an der Spree das Ziel einer „klimaneutralen Metropole“. Bis zum Jahr 2050 sollen sämtliche Prozesse der Stadt CO2-neutral ablaufen.
Neutral bis 2050?
Ich halte das Ziel der Klimaneutralität für Berlin bis zum Jahre 2050 durchaus für umsetzbar. Allerdings müssen noch viele Hürden genommen werden, damit die Pläne realistisch, zeitnah und vor allem erfolgreich gelingen. Hilfreich sind hier natürlich Prognosen und Empfehlungen von Experten.
Für das Ziel „klimaneutrales Berlin“ gibt es im Vorfeld glücklicherweise zahlreiche wissenschaftliche Studien zu Energieversorgung, Gebäude und Stadtentwicklung, Wirtschaft, Private Haushalte und Verkehr. Aus diesen geht hervor, dass eine signifikante Reduktion der CO2-Emissionen und somit Klimaneutralität in allen Handlungsfeldern erreicht werden kann. So weit – so gut. Muss ich mir somit keine Gedanken mehr machen und kann meine Skepsis ablegen?
Gemeinsam für Berlin
Das Ergebnis der Studien zur Klimaneutralität beruhigt und motiviert alle Beteiligten.
Berlin bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu gestalten – das steht ganz oben auf der Agenda des Berliner Senats. Zur Erreichung dieses Zieles ist das Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm (BEK) gegründet worden, das Schritt für Schritt eine gewisse Bekanntheit – online wie offline – in der Stadt erreicht hat. Die Werbung für Projekte dieser Art ist wichtig, so dass jeder sich einbezogen fühlt und auch erreicht wird. Das Ziel der Klimaneutralität kann nur umgesetzt werden, wenn alle, also jeder Berliner, seinen Beitrag leistet und damit Verantwortung übernimmt.
Mieterstrom
Ein starker Partner jedes einzelnen Mieters bei der Mission klimaneutrales Berlin sind die Berliner Stadtwerke, bzw. ihr Konzept berlinStrom.
Mit berlinStrom erzeugen die Berliner Stadtwerke den Strom direkt bei den Mietern zu Hause bzw. auf ihren Dächern.
Das läuft folgendermaßen: Die Stadtwerke pachten die Dächer, errichten und betreiben darauf eine Solaranlage, so dass der Strom direkt und ohne Umwege in das Stromnetz des jeweiligen Wohnhauses eingespeist werden kann. Die Versorgungssicherheit ist stets gewährleistet, denn der vor Ort erzeugte Strom wird mit Strom aus erneuerbaren Energien der Berliner Stadtwerke aus dem Netz ergänzt.
Auf die Art, und mit einer Portion Selbstbeteiligung, können alle Einwohner mithelfen, Berlin zur klimaneutralen Stadt zu machen.
Lokalpatriotismus
Ich hoffe sehr auf das Engagement der Berliner Bürger, so dass auch andere Städte Wind von der erfolgreichen Umsetzung der Pläne bekommen und sich anschließen. Die Mieter sollten sich aus lokalpatriotischen, ökologischen und politischen Gründen bewusst für das Angebot berlinStrom entscheiden. Ob die Hauptstädtler es attraktiv finden eine quasi autarke Stromversorgung mit Solarpanelen auf dem Dach zu haben, die ihnen auch noch selbst gehört, wird die Zukunft zeigen. Ich bin gespannt und werde das Projekt weiter beobachten.
Bild von Thomas Wolter